Das Thema des Zahnärztetags beinhaltet viele Vorträge rund um das Thema: Endodontie - Zähne retten!
Die zahnmedizinische Prävention hat in den letzten drei Jahrzehnten ihre Wirksamkeit sowohl in klinischen Studien als auch in der praktischen Umsetzung in die Versorgungsrealität eindrucksvoll unter Beweis gestellt. So konnten z.B. die Untersuchungen von Axelsson und Lindhe seit den 1980er Jahren zeigen, dass sich Karies und Parodontitis mit der Individualprophylaxe nahezu vollständig verhindern lassen. Daraus sind die Präventionsprogramme entstanden, die heute in vielen Zahnarztpraxen in Deutschland zum großen Nutzen unserer Patientinnen und Patienten Realität geworden sind. Auch auf anderer Ebene lassen sich eindrucksvolle Erfolge erzielen: In der häuslichen Prävention mit guter Mundhygiene und Fluoridzahnpasten, mit der Gruppenprophylaxe in Schulen und Kindergärten und mit der kollektiven Prävention mit fluoridiertem Speisesalz. Zwar zeigt nur die Individualprophylaxe als einzelnes Instrument nahezu 100%ige Wirksamkeit, aber dennoch ist es unter Kosten-Nutzen-Aspekten sinnvoll, zunächst das Potenzial der anderen genannten Maßnahmen auszuschöpfen. Im Gegensatz zur Individualprophylaxe, die ein hohes Maß an eigener Gesundheitskompetenz und Inanspruchnahme-Verhalten erfordert, sind diese auch besser geeignet, das so genannte Präventionsdilemma zu reduzieren. Darunter versteht man die Tatsache, dass die Prävention bei den Menschen, die einen besonders hohen Bedarf haben, unterdurchschnittlich schlecht ankommt. Geringe Gesundheitskompetenz und Motivation, aber
Die Zeiten in denen man mit „Karius und Baktus“ versuchte, die orale Mikrobiologie zu erklären, sind längst vorbei. Die Gesamtheit der intraoralen Mikroorganismen - das orale Mikrobiom – ist ein komplex reguliertes und auch noch nicht vollständig verstandenes System. Ein mikrobiologisches „Ungleichgewicht“ in diesem Bereich – die orale Dysbiose- kann zur Aktivierung entzündlicher Prozesse nicht nur in der Mundhöhle, sondern auch weiter entfernt im Körper führen und den Verlauf entzündlich bedingter systemischer Erkrankungen beeinflussen. Das Spektrum reicht hier von neurologischen bis hin zu dermatologischen Erkrankungen und zeigt, dass nicht nur die lokale, sondern auch die systemische Gesundheit des Menschen durch die Zahnmedizin beeinflussbar sind. Trotz der noch nicht vollständig verstandenen Interaktionen gibt es mittlerweile neben den klassischen Therapieverfahren einige – zum Teil auch bereits klinisch angewandte – adjuvante Ansätze, dieses mikrobiologische Ungleichgewicht zu modulieren und damit möglicherweise auch die systemischen Effekte oraler Erkrankungen zu reduzieren
Die zentrale Rolle von Fluorid in der Kariesprävention, insbesondere die lokale Applikation von Fluoridpräparaten auf die Zahnoberflächen, ist unbestritten. Die verbreitetsten Applikationsformen von Fluorid bestehen in der eigenverantwortlichen Anwendung von Zahnpasten und der professionellen Applikation von Fluoridlacken. Die Erfolge dieser Maßnahmen sind in der bleibenden Dentition beeindruckend, während die Kariesreduktionen für das Milchgebiss geringer ausfallen. Die Wirkungsmechanismen der Fluoride sind gut erforscht. Während die Auswahl der verwendeten Fluoridverbindungen kaum von Bedeutung ist, bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen der einwirkenden Fluoridkonzentration und der Karieshemmung. Aufgrund der noch unbefriedigend hohen Karieslast im Milchgebiss wurden die Empfehlungen über den Fluoridgehalt in Zahnpasten für Kleinkinder zu höheren Fluoridgehalten von 1000 ppm Fluorid hin aktualisiert, die spätestens ab dem Alter von 12 Monaten verwendet werden sollen. Die neuen Empfehlungen sind toxikologisch unbedenklich. Jedoch sind die Eltern zur Vermeidung von Schmelzfluorosen zur Beschränkung der verwendeten Zahnpastenmenge anzuleiten. Die Anwendung von Fluoridlacken soll in die kariespräventive Versorgungsroutine von Kleinkindern integriert werden, wobei die Häufigkeit dieser Maßnahme auf das individuelle Kariesrisiko des Kindes abgestellt sein sollte. Bei bereits bestehenden Schmelz-Demineralisationen erhält die Applikation von Fluoridlacken bes
Ist Prävention bei alternden Menschen anders? Ja! Medikamente können Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben, verschiedenste Einschränkungen erschweren die Mundhygiene, Parodontitiden exponieren Wurzeloberflächen und die Prävention von Wurzelkaries braucht anders gewichtete Präventionsansätze als die der koronalen Karies. Für Restaurationstechniken und Materialauswahl schließlich sind nicht nur lokale Gegebenheiten, sondern vor allem auch die Behandlungsbedingungen ausschlaggebend. Der Vortrag befasst sich mit individualisierten und ursachenbezogenen Präventions- und Therapiekonzepten bei heterogenen Lebensumständen alternder Menschen.
Die Kinderzahnmedizin sieht sich derzeit bei zwei verschiedenen Krankheitsbildern stark herausgefordert. Die frühkindliche Karies (Early Childhood Caries, ECC) stellt mit einer Häufigkeit von ca. 14 % bei den Dreijährigen immer noch ein erhebliches Gesundheitsproblem dar - sowohl für die betroffenen Kinder als auch ihre Familien und nicht zuletzt für die Zahnärzteschaft. Zudem werden in der Praxis zunehmend Kinder mit Kreidezähnen (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, MIH) vorstellig, deren Zähne sich klinisch durch Porositäten mit wiederkehrenden Schmelzfrakturen in Kombination mit einer mitunter starken Hypersensibilität sowie sich wiederholenden Füllungsverlusten auszeichnen. Der Vortrag soll für beide Krankheitsbilder einen Einblick in die rezenten epidemiologischen Daten, die Herausforderungen und die Präventionsstrategien geben sowie eine Hilfestellung für die Praxis sein.
Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt unser Leben – und hält auch in der Zahnmedizin Einzug. Der Vortrag wird beleuchten, wie insbesondere im Bereich Bildanalyse KI einen Beitrag für die Zahnmedizin leisten kann und wie sie durch frühzeitigere Diagnose auch neue Therapiepfade eröffnen kann.
Um eine Prävention von Approximalkaries und Parodontopathien zu erreichen, muss auf die Reinigung von Approximalflächen und Interdentalräumen besonderen Wert gelegt werden. Die Akzeptanz für die Interdentalraumreinigung in der Bevölkerung ist oft gering, weil viele Hilfsmittel von den Konsumenten als zu umständlich, zeitraubend, oder gar schmerzhaft empfunden werden. Deshalb ist die Industrie bestrebt, effiziente und einfacher handhabbare Hilfsmittel zur Reinigung des Zahnzwischenraums bereitzustellen. Im Vortrag werden verschiedene Hilfsmittel und Ihre Anwendungsbereiche vorgestellt und mittels Studien untermauert.
Die Prophylaxe-und Nachsorgebehandlung sind in den letzten Jahren zu einem erheblichen Stellenwert in der zahnärztlichen Praxis gewachsen. Dabei richtet sich der Fokus immer mehr auf die Adhärenz des Pateinten. Systematische Behandlungsmuster sind grundsätzlich ein bewährtes Mittel zur Qualitätssicherung einer immer wieder kehrenden Behandlung. Sie dienen als einheitliche Leitfaden für das zahnärztliche Team und ermöglichen dem Patienten eine Transparenz über den Behandlungsablauf. Jedoch wie weit lassen sich unsere Patienten in systematische Behandlungsmuster einbinden? Es ist die Befund-Diversität unserer Patienten die unseren Beruf und den täglichen Praxisablauf so abwechslungsreich und herausfordernd gestalten. In meinem Vortag werde ich daher unter der Berücksichtigung der Evidenz, der Patientenkommunikation und dem technisch Möglichen, über die konzeptionelle Gestaltung einer Prophylaxe-und einer Nachsorgebehandlung in der zahnärztlichen Praxis vortragen
Periimplantäre Erkrankungen (Muositis und Periimplantitis) spielen aufgrund ihrer hohen und zunehmenden Prävalenz eine immer wichtigere Rolle in der zahnärztlichen Praxis. Die Therapie einer Periimplantitis ist aufwendig, teuer und der Erfolg häufig wenig vorhersehbar. Das konsequente Management einer Mukositis ist deutlich einfacher und dient der Prävention der Periimplantitis. Vor dem Hintergrund der aktuellen Empfehlungen der europäischen S3-Leitlinie der EFP werden u.a, die folgenden Fragen beantwortet: Welches sind die Risikofaktoren für die Entstehung einer Periimplantitis? Wie kann ich sie diagnostisch möglichst frühzeitig erkennen? Wie kann ich ihr erfolgreich vorbeugen? Wie sollte die Nachsorge zur Erhaltung periimplantärer Gesundheit aussehen?
Die Unterstützende Parodontaltherapie (UPT) ist die vierte Stufe der Parodontitistherapie nach dem heutigen Wissensstand. Sie umfasst mehr als die rein mechanische Reinigung der Zähne und ist für das Aufrechterhalten der parodontalen Stabilität essenziell. Welche Erfolgsaussichten und welche Zusammenhänge mit der Allgemeingesundheit bestehen sind ebenso Thema des Vortrages wie eine Übersicht über lokale adjuvante Maßnahmen bei instabilen Taschen wie z.B.: Chorhexidindigluconat, Doxycyclin-Gel, Schmelzmatrixproteinen und Hyaluronsäure.
Die Budgetierung hat Auswirkungen auf die Qualität, die Quantität und die Wirtschaftlichkeit der zahnärztlichen Versorgung. Um in Zukunft weiterhin eine hochwertige Patientenversorgung bei einer angemessenen zahnärztlichen Vergütung zu gewährleisten, wird es immer wichtiger, Abrechnungsmöglichkeiten außerhalb des Budgets zu kennen und anzuwenden. In dem Vortrag wird ein Überblick über diese Abrechnungsmöglichkeiten gegeben und deren korrekte Anwendung erklärt